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++ Mit einem Zelt und Cessna quer durch die USA ++
Fliegen und Wandern in 9 Nationalparks
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Yellowstone National Park
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Wollen Sie im Fliegerurlaub einen Abenteuer und Romantik in einem erleben? Ihr fliegerisches Können erweitern? Mieten Sie eine Cessna im mittleren Westen, packen Sie die Campingausrüstung samt Zelt, Schlafsack hinein und fliegen Sie drauf los. VFR quer durch 7 Bundesstaaten mit einer Campingausrüstung in einer Cessna. Eine preiswerte Alternative für Piloten, die gleichzeitig einen ungewöhnlichen Urlaub mit umfangreicher fliegerischer Erfahrung in diesem Fliegerparadies verbinden wollen..

Nach einer längeren Flugpause im Winter dachte ich, dass die Zeit für einen längeren Flugurlaub eindeutig reif geworden ist. Gleichzeitig wollte ich konsequenterweise meine Fähigkeiten und Kenntnisse auffrischen und meinen fliegerischen Horizont radikal erweitern, bevor ich meine Pilotenausbildung weiter fortsetze. Diesmal sollte auch meine Frau dabei sein.

Airport Benton 1k1, Kansas - an paar Jahre früher Der Ort meiner Geburt als Pilot Klarerweise müssen sich die Vorstellungen und Sichtweisen eines begeisterten Piloten nicht unbedingt mit denen seiner Frau decken, die zwar eine sehr große Begeisterung für ihren Mann zeigt aber nicht gerade so viel vom Fliegen mit den kleinen Flugzeugen hält. Deshalb ein Kompromis zu finden war das oberste Gebot für mich. Als gemeinsamer Nenner entstand also die Idee, mein Trainingsprogramm in Form einer Besichtigungstour von interessanten Orten wie Nationalparks quer durch die USA in einem kleinen Flugzeug unter VFR zu machen.

Wir beabsichtigten, den größten Teil unseres Reisebudgets für die Fliegerei zu verwenden, bei gleichzeitiger Reduzierung aller anderen Kosten. Das Campen im Zelt erschien uns daher als eine abwechslungsreiche und für Sommer passende Alternative.
Wer nach der Lektüre von A.Saint-Exupéry oder R.Bach, die im Kindesalter entstandenen Träume über Reisen und Abenteuer nicht vergessen hat, wird leicht verstehen, dass auch wir uns dem Traum von Romantik und Freiheit gewidmet haben, auch wenn das hin und wider gewisse Abstriche bezüglich der Bequemlichkeit bedeutete.

Vorbereitung

Fly and Camp -Fliegen und zelten: für einen mit Büroalltag geplagten Menschen eine willkommene AbwechslungWir wählten aus beruflichen Gründen die Monate August und September als Reisezeit und die Auswahlkriterien für unseren Startpunkt und die Route waren hauptsächlich: die Wetterverhältnisse für VFR-Flüge, unterwegs möglichst viele Sehenswürdigkeiten und abwechslungsreiche Landschaften.
Wir wählten Benton 1k1, Kansas (in der Nähe von Wichita) als Startpunkt – der Ort, wo ich meine erste Pilotenlizenz erworben habe. Die Aufenthaltskosten dort, ca. 125 USD pro Woche all inclusive, der überzeugende Charterpreis in der Höhe von ca 60 USD/hr naß für eine gut ausgestattete Cessna (IFR ausgestattet mit Loran-C, 2 VOR-s, ADF, Intercom - inzwischen sind das 72$ pro Stunde naß geworden - November 2004) sowie kundenfreundliche Bedingungen halfen, uns für die Zentralstaaten und den Mittleren Westen zu entscheiden.

Flight Guide: Benton Airpark 1k1, Kansas
Benton Airpark (1k1), KS
courtesy of Flight Guide, © 2005


Bisons in Custer State Park Zusätzlich begann ich schon einen Monat im voraus die Wetterbedingungen und Wettertendenzen zu studieren. Als Besitzer einer amerikanischen PPL habe ich kostenlosen Zugang on-line, auch via Internet, zu praktisch allen relevanten Wetterdaten bezüglich den USA und das, was ich zu sehen bekam, bestätigte die Aussagen meiner Instruktoren sowie anderer inzwischen via Internet kontaktierten amerikanischen Piloten: ausgezeichnete Sicht und stabiles Wetter sind in der Zeit für dieses Gebiet charakteristisch und eventuelle Fronten ziehen rasch vorüber, im Gegensatz zu dem auch in Frage kommenden und von Gewittern geplagten Florida. Unser Startpunkt bot gleichzeitig mehrere Routenalternativen, abhängig vom Wetter: die Rockies im Westen, das Indianerland im Norden oder die Großen Seen im Nordosten, um nur ein paar zu nennen.

Die ersten zwei Tage in Benton

Bisons im Custer State ParkDer Tag unserer Ankunft brachte eine unvorstellbare, aber zum Glück trockene Hitze und ich verwendete die erste Zeit zum Akklimatisieren, um mich in den dortigen Gegebenheiten wieder zurechtzufinden.
Wie üblich wurde der Versicherung wegen ein kurzer Checkflug verlangt. Jim, einer der hiesigen Instruktoren schlug vor, diesen Flug in der Nacht durchzuführen, damit ich gleichzeitig die bei mir fälligen und gesetzlich vorgeschriebenen drei Starts und Landungen in der Nacht machen könne, um mit Passagieren in der Nacht fliegen zu dürfen.
Bevor wir uns auf den „großen Sprung” wagten, führte uns ein kurzer Ausflug nach Omaha, Nebraska. Dieser anfangs gemütliche Flug, gedacht als Generalprobe für die große Reise, entwickelte sich zu einer der schwierigsten Aufgaben. Ein altes Seemannprinzip gilt trotz modernster Technik immer noch: „Das Wetter hört keine Wettervorhersagen und richtet sich auch nicht unbedingt danach.” Anstatt einer Wetterbesserung traf uns unterwegs mieses Wetter: Regen, eine bis auf 1000 Fuß sinkende Wolkenuntergrenze und eine Sicht von 3-5 Meilen. Marginal-VFR (MVFR) und leichte Turbulenzen waren kein angenehmer Anfang für mich und meine Frau. Hilft nichts! Wir landeten in Beatrice Minicipal Airport (BIE), NE in dickem Regen, tankten und... warteten.
Philip - N. DakotaZum Glück gab es am Flugplatz ein courtesy car für einen Kurzbesuch im Ort. Am Abend trat endlich eine Besserung ein und wir erreichten Omaha, Millard Airport (MLE). Am nächsten Morgen - Nebel. Ich rief direkt vom Hotelzimmer aus den Weatherbriefer über die kostenlose „800” - Nummer an und alles war klar: wir sitzen fest. Ein Besuch in der Downtown, im ausgezeichneten Ozeanarium und IMAX-Kino füllten den Tag. Die für den Abend vorausgesagte Wetterbesserung führte uns, um einige Erfahrungen reicher zurück nach Benton.

Der große Reise beginnt

Badlands South DakotaDie Freundlichkeit der Leute vor Ort war grenzenlos: Bud, einer der hiesiegen Instruktoren, der aus Colorado stammt und sehr viele Erfahrungen im Fliegen in den Rockies hat, widmete mir einen Nachmittag, um mich ausführlich auf das VFR-Fliegen in den hohen Bergen vorzubereiten. Er verlangte dafür ausschließlich einen Bericht nach unserer Rückkehr. Danach zeigte mein Stimmungsbarometer einen großen Respekt vor den Bergen anstatt der bisherigen Angst an. Am Abend borgte ich mir noch zusätzlich von Herb, dem Besitzer der Flugschule, aus seiner Videothek „Mountain Flying” aus der King Video – Reihe aus. Letztendlich entschieden wir uns auch wegen der Wetterentwicklung für eine Route nach South Dakota und dem Yellowstone National Park in Wyoming – unseren Traumzielen.
Das Flugzeug wurde nochmals genauestens überprüft, Herb borgte uns freundlicherweise seine gesamte Campingausrüstung und vollbepackt konnten wir gegen Mittag unsere Reise nach Nordwesten antreten.

Erster Zwischenstopp in South Dakota

Custer State Park - NeedlesAngekommen in Hot Springs Municipal Airport (HSR) am Fuße der Black Hills erlebten wir einige Überraschungen: eine neue im AOPA Verzeichnis noch nicht angeführte 24 h Self Service Tankstelle und eine Landeplatzgebühr für „tie down” in der Höhe von 2 USD pro Nacht; die einzige, die wir während unserer ganzen Reise zu bezahlen hatten. Überall sonst gibt es sie gar nicht oder es wird darauf verzichtet, wenn man Treibstoff kauft.
Wir organisierten uns einen Mietwagen und fuhren in Richtung Custer State Park - den Bisons entgegen!
Es folgten drei Tage ohne Flugzeug und voller Eindrücke und Erlebnisse: Wind Cave National Park, Badlands National Park, Custer State Park, Black Hills Nat. Forest, Buffalo Gap Nat. Grassland, Indianerreservat Pine Ridge, Jewel Cave Nat. Monument und Mt. Rushmore Nat. Monument.
Hinter jedem dieser Namen verbargen sich unvergessliche Erlebnisse und faszinierende Einblicke in die Schönheit der Natur.
Allein eine aus hunderten Tieren bestehende galoppierende Herde von freilebenden Bisons hautnah zu erleben, bleibt ein Erlebnis für lebenslang.

Von Hot Springs über den Badlands National Park

Yellowstone National ParkHeiß, sonnig. Wir bekamen ein riesiges Gewitter über den Black Hills trotz schönem Wetter zu spüren: starke Windböen und Turbulenzen. Eine Besserung laut FSS war in ca. 3 Stunden zu erwarten. Unsere Cessna tanzte wie verrückt, als wollte sie sich um jeden Preis von den Seilen frei machen.
Wie vorhergesagt, ließ der Wind ein wenig nach und vom Westen her schnell aufziehende, dunkle Wolken beschleunigten unseren Start, der wie aus einem Lehrbuch gelang. Wir flogen tief über der unwirklich wirkenden Landschaft der Baldlands. Die ungewöhlich schlechte Sicht von 5 Meilen und die Gewitter über den Black Hills waren die Folgen von riesigen Waldbränden. Es wurde schnell dunkel, und da wir über Philip noch immer in der Rauchwolke mit der schlechten Sicht steckten, landeten wir dort um zu übernachten.

Nach Westen: Wyoming und Yellowstone rücken näher

Es war ungewöhnlich heiß als wir am Nachmittag in Sheridan (SHR) landeten. Vor uns das erste Mal „richtige”, bis zu 3500 m hohe Gipfel. Wegen der Luftdichtenhöhe und Lichtverhältnisse entschieden wir uns, unseren Flug am nächsten Morgen fortzusetzen.

Flight Guide: Sheridan County airport SHR, Wyoming
Sheridan County Airport (SHR), WY
courtesy of Flight Guide, © 2005

Yellowstone National Park, Dakotas, Missouri: Fortsetzung im Teil II

All rights reserved. Autor: Chris Barszczewski
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