Die
Öffnung der österreichischen "UL-Grenze"
für die deutschen Kollegen war für viele Anlass
genug, um an diesem Wochenende nach LOWZ zu kommen. Wir flogen
am Samstag Nachmittag ebenfalls dorthin und gewannen folgende
Eindrücke:
"Party"
klingt zwar gut, aber ich habe den Eindruck, dass für
viele Piloten jeder Anlass gut genug ist, um irgendwohin zu
fliegen und andere Kollegen zu treffen. Als wir uns also am
Samstag mit der Citabria dem Flugplatz vom östlich gelegenen
Schwarzach kommend näherten, eröffnete sich vor
uns der Blick auf das Flugplatzgelände - randvoll mit
Flugzeugen. Und obwohl, wie wir später erfuhren, die
meisten Flieger bereits nach einem gemeinsamen Ausflug nach
Mauterndorf kurz zuvor zurückgekommen waren, gab es in
der Luft noch so viele Flugzeuge wie Pilze nach dem Regen.
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Flugplatz
mit den geparkten UL´s - von der Platzrunde aus
gesehen |
Folglich
war die Frequenz immer wieder durch mehrere, gleichzeitige
Transmissionen blockiert und trotzdem gelang es der Betriebsleiterin,
das Chaos in Grenzen zu halten. Kurz vor der Landung, als
Vierter im Endanflug, machte ich in Absprache mit der Betriebsleiterin
noch einen threesixty, um den langsameren Kollegen vor mir
genug Zeit für das Aufsetzen und Rollen zu geben. Danach
landeten auch wir und wurden sofort zum Teil des Geschehens.
Ich habe es noch nicht erwähnt, aber schätzungsweise
50 Flugzeuge parkten zu dieser Zeit bereits in drei Reihen
auf den Abstellflächen entlang des Rollweges und zwischen
dem Rollweg und der Landebahn. Die Rollbewegungen wurden wiederum
vom Bodenpersonal koordiniert, welche auch mit entsprechenden
Hilfsmitteln wie portablen Radios, Fähnchen, Fahrrädern
und Mofas ausgestattet waren.
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Das
Bodenpersonal in einer kurzen Zwischenpause |
Die Musikkapelle
machte gerade Schluss, um sich auf das Abendprogramm vorzubereiten.
Auf der Terrasse wurden auch bereits entsprechende Utensilien
für die Grillparty aufgestellt. Wir kamen mitten hinzu
sozusagen, daher war ich froh, zwischen mehreren Gästen
auch meinen Kollegen Peter Geibel zu entdecken, der bereits
am Freitag samt Clubkollegen aus Spitzerberg mit drei Maschinen
angeflogen war. Peter ist begeisterter Ikarus-Flieger. Er
berichtete über die ausgezeichnete Organisation, u.a.
eines sehr professionellen Briefings am Vortag des gemeinsamen
Ausfluges nach Mauterndorf über die Großglockner
Hochalpenstraße und Lienz, an dem allein am Samstag
rund 10 Maschinen teilgenommen hatten. Ansonsten gab es viele
Gelegenheiten, den Tag zu verbringen, was manche mit Fliegen,
andere wiederum am Boden nutzten. An den vielen Grüppchen
konnte man feststellen, dass viele Piloten einfach die Gelegenheit
beim Schopf ergriffen, um alte Kumpel wieder zu treffen.
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Die
Ruhe vor dem Sturm: an diesem Wochenende war am Abend
das Flugplatzgebäude zum Bersten voll |
Aus privaten
Gründen konnten wir diesmal leider nicht länger
bleiben, und am Abend flogen wir auf kleinen Umwegen über
die atemberaubende Szenerie der Hohen und Niederen Tauern
zurück nach Vöslau. Jetzt weiß ich aber: das
nächste Mal ist das ein Pflichttermin für Spaß,
Freude und Fliegerei - und zwar für das ganze
Wochenende. Und noch ein Gedanke in dem Zusammenhang: unser
österreichischer Himmel könnte ruhig mehr solche
Veranstaltungen vertragen und zwar nicht nur in Zell am See.
Auf jeden Fall: Hut ab vor der organisatorischen Energie,
welche die Betreiber dieses Flugplatzes das ganze Jahr über
ausstrahlen.
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Es
fehlte natürlich auch nicht an interessanten Konstruktionen.
Meine Augen richteten sich wie immer zuerst auf die
Spornradflieger. Apropos: wer weiß, welcher Flugzeugtyp
hier abgebildet ist?
Es ist ein UL mit Name "Wild Thing", Antrieb
Jabiru 120 hp. Stationiert ist dieses Flugzeug am Flugplatz
Kell in Rheinland Pfalz im Drei Länder Eck Deutschland
Frankreich Luxemburg. Die Antwort schickte uns Christian
Margardt. Danke! |
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Im
Vordergrund die Flugzeuge, im Hintergrund das imposante
Kitzsteinhorn |
Der Kommentar meiner Frau: "Unglaublich! So viele schöne
Kleinflugzeuge wie hier habe ich noch nie gesehen! Es ist
großartig, inmitten einer der schönsten Regionen
dieses Landes so eine Veranstaltung zu organisieren. Die Piloten
profitieren immens von dieser Art der Weiterbildung. Selten
treffen einander so viele Menschen mit den unterschiedlichsten
Flugerfahrungen und haben die Gelegenheit, sie untereinander
auszutauschen."
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Flugzeuge,
Flugzeuge,Flugzeuge... |
Nach
unserer Rückkehr in Vöslau: "Der heutige Flug
über die Alpen war einer der schönsten, die ich
bis jetzt erlebt habe - eine wertvolle Erinnerung für´s
Leben..."
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