IV.Internationale
Luftfahrtmesse Katowice 2006,
Die UL-Messe Polens,
12. - 14.05.2006
Christoph,
ein Fliegerfreund vom mir und Polenfan machte den Vorschlag,
zur diesjährigen UL- Ausstellung nach
Katowice in Südpolen zu fliegen. Er wollte gemeinsam
mit Hannes aus Zell am See und dem Dynamic- WT 9 UL die Ausstellung
bereichern und etwas Werbung für seine AVIATOR - Homepage
machen. Für Freitag, 12. Mai sollte auch ein "kleiner
Ausflug" zu einem der nahegelegenen Flugplätze
gemacht werden. Rudolf ein Freund von ihm aus Vöslau
war bereit, mit mir und dem IKARUS- C42 UL zu fliegen. Am
Donnerstag ,11. Mai traf ich mich um 8,30 Uhr MEZ mit Rudolf
am Spitzerberg- LOAS um die genaue Flugroute festzulegen.
Aufgrund der Luftraumsperre konnte nicht die beabsichtigte
direkte Route nach Norden über Osttschechien geflogen
werden. Deshalb erfolgte die Flugplanaufgabe mit Abflugpunkt
nach Osten über die Slowakei (Grenzüberflug DEVIN).
Eine Viertelstunde vor dem Start, zog jedoch der am Spitzerberg
anwesende militärische Koordinator die Einwilligung
für diese Route zurück, da die Slowakei kurzfristig
ihren westlichen Luftraum für alle VFR- Flüge gesperrt
hatte. D.h. genehmigten Flugplan stornieren und nochmals
Flugplan ausfüllen mit Route über den Korridor
Süd und dann außerhalb des Flugbegrenzungsgebietes
in Richtung Westen. So konnten wir uns erst um 11 Uhr MEZ
unter militärischer Lotsenaufsicht auf den Weg machen.
Rudolf gelang es, ab Eisenstadt eine Routenabkürzung
nach Westen über Vöslau- LOAV direkt Richtung Krems-
LOAG zu erwirken. Die weiteren Streckenabschnitte mit Grenzüberflug
Znojmo- LKZN nach Tschechien sowie östlich von Ostrava
nach Cieszin, Polen wurden bei guter Sicht und leichtem Gegenwind
problemlos bewältigt.
Nach
weiteren 20 Flugminuten kam schließlich der Flugplatz
Katowice Muchowiec- EPKM in Sicht, wo wir nach insgesamt
3,5 Stunden landeten und unsere österr. Fliegerfreunde
begrüßten. Da Chris perfekt polnisch spricht,
war es für uns einfach, mit den örtlichen Organisatoren
in Kontakt zu treten. Auch die Passkontrolle gab es gleich
vor Ort. Zimmer im nächstgelegenen Hotel Campanile hatten
wir bereits vorab gebucht.
Zwischenzeitlich
hatte sich auch Markus aus Graz mit seinem Aquila-VLA eingefunden,
der diesen eleganten Composite- Tiefdecker zur Ausstellung
brachte. Er wollte damit am Montag weiter nach Berlin-
Schönefeld fliegen, wo ich ihn anlässlich
der ILA-Berlin am dortigen Aquila- Stand wieder treffen sollte.
Somit
ließen wir "stressless" den gemeinsamen
Abend im schönen Gastgarten des Flugplatzrestaurants
mit Bier und Grillwürstel ausklingen; Gott sei Dank
hatte ich als einziger Zloty mit.
Am nächsten Morgen überraschte uns Chris mit dem
Ansinnen, das polnische Aviation-Museum in Krakau zu besuchen.
Er habe bereits alles organisiert und ein Bekannter von ihm,
der stvtr. Museumsdirektor erwarte uns zu einer persönlichen
Führung durch das Museumsgelände.
Also
auf nach Pobiednik Wielki- EPKP, östlich von Krakau
und zuvor noch die Jeppesen- Karte mit der neuen Kontrollzone
um den internat. Flughafen Balice- EPKK ergänzt. Unter
500m über Grund braucht man keinen Kontakt zu Krakau
INFO- 119.27 herstellen und so rauschten wir im Tiefflug
unter Meidung der CTR- Balice, nördlich von Krakau,
in Richtung Flugplatz Pobiednik. Dies ist ein netter Grasplatz
im Osten Krakaus, bei dem die Landegebühr, im Gegensatz
zu Krakau- Balice, mit ca. € 6 .-- moderat ist. Da kann
man sich auch die längere Anfahrt mit dem Taxi in die
Stadt locker leisten. Chris fand sogar einen örtlichen
Fluglehrer, der uns gegen ein Trinkgeld mit seinem eigenen
PKW zum Luftfahrtmuseum fuhr.
Dort
angekommen empfing uns Piotr als "Österr.
Privatluftfahrt- Delegation" in seinem Büro mit
Kaffee und führte uns in die Geschichte des polnischen
Luftfahrtmuseums ein.
Die anschließende ca. dreistündige Führung
waren durch umfangreiche Exponate aus der europäischen
Luftfahrtgeschichte, beginnend vor dem 1.WK mit der Demoiselle
bis zur MIG 25 und Saab Viggen aus 80er Jahren gekennzeichnet.
Als besonderen " Leckerbissen" für uns, gab
es eine eine "Ettrich-Taube" im Orginalzustand,
also unrestauriert zu besichtigen. Piotros Fachwissen in
allen Bereichen der historischen Luftfahrt war dermaßen
komplex, dass wir einfach nur staunen konnten. Chris sagte
ihm bei unserer Verabschiedung zu, bereits anlässlich
der durch das Museum organisierten Luftfahrtschau am 24.
und 25. Juni 2006 mit einer Citabria wieder zu kommen. Ich
werde gleichfalls die Gelegenheit wahrnehmen, zu diesem Termin
die Aerobatic- Vorführungen direkt über dem großen
Museumsgelände mitzuerleben.
Der Rückflug am späten Nachmittag führte
uns südlich von Krakau und entlang der Weichsel über
ein liebliches Seengebiet. Ansonsten ist die Landschaft um
Katowice von großen Industriezonen, insbes. der Stahlindustrie
durchsetzt. Der abendliche Anflug auf den Flugplatz Muchowiec
gestaltete sich gleichfalls "eisenhaltig". Muchowiec
Info ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen, und
mit einem "You are Number four for landing" schwenkten
wir in den Gegenanflug ein. Bänder- Absperrungen und
mehrere Einweiser sorgten dafür, dass alle Flugzeuge
geordnet ihren Abstellplatz erreichten. Zwei "dynamische" Schärdinger
UL- Crews der Fa. Peter Huber sind gleichfalls zur UL- Ausstellung
eingetroffen. Der Abend endete wieder feucht-fröhlich
im Restaurantgarten des Flugplatzes, diesmal mit Grillsteak
und ohne Devisenprobleme.
Samstag
vormittags, dem ersten Ausstellungstag hatten die Flugzeugaussteller
bereits den ersten Besucherandrang zu bewältigen. Unser IKARUS-UL fand gleichfalls reges Interesse
obwohl wir gar nicht zu den Ausstellern zählten. Die
meisten Flugzeugaussteller kamen von Tschechien, gefolgt
von Polen, und der Slowakei. Interessantestes Flugzeug war
die Neukonstruktion EM-11 ORKA, der Fa. Marganski, aus Bielsko-Biala,
ein viersitziges Reiseflugzeug mit zwei Motoren in Pusheranordnung
an den Tragflächen.
Aber auch Zephyr, Bilsom, Kappa, Eurostar und TL 96 Star
fanden ihre Bewunderer. Sogar ein UL-Modell aus der Ukaine
fand den Weg hierher. Unbestritten erleben die UL`s auch
in Polen, aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit in Anbetracht
der hohen AVGAS- Preise, einen Aufschwung.
Am frühen Nachmittag mussten sich Rudolf und ich leider
von den Fliegerfreunden verabschieden und nach Flugplanaufgabe
und dem Auftanken mittels Tankwagens wieder den Heimflug
antreten. Dabei fiel uns gar nicht auf, die Passkontrolle
durchzuführen.
Über Bielsko Biala flogen wir auf 5.500ft. steigend
am Dreiländereck in die Slowakei in Richtung Zilina
in das Waagtal.
Die Waag
geleitete uns dann in ca. 2500 ft. nach Trencin und Piestany,
von wo wir nach Südwesten in Richtung
Bratislava abbogen. An Wochenenden stellen in der Slowakei
weder militärische noch zivile Kontrollzonen ein Hindernis
dar. Bratislava Info gab uns z. B. die Freigabe, über
Pressburg, ca. 5 NM westlich von Stefanik Airport direkt
LOAS anzufliegen. Somit waren wir um einiges schneller als
beim "Hinflug mit EU- Hindernissen" und landeten
nach 2 Std. 20 Min. Flugzeit wieder am Spitzerberg.
Mein
Tipp: Keine Angst vor dem Fliegen im ehemaligen "Ostblock"!
Die Controller sprechen durchwegs deutliches Englisch und
klären bei Anfragen wie "direct to" rasch
und unbürokratisch. Immer auch die neuesten Flugkarten
verwenden. Gerade in Polen hat sich z.B. in letzter Zeit
hinsichtlich Kontrollzonen um die Flughäfen einiges
geändert.
Einen
besonderen Dank an Chris Barszczewski für die
Organisation dieser Flugreise, für seine Tätigkeit
als Dolmetscher sowie für seine Erklärungen des
Unterschiedes der polnischen Mentalität zur österreichischen.
Ohne ihn hätten wir diesen interessanten Teil von Südpolen,
das sehenswerte Luftfahrtmuseum in Krakau und die freundlichen
Menschen dort wohl nie zu Gesicht bekommen.
Peter Geibel
|
Veranstalter: Grupa
Kamaeko und der Schlesische Aeroclub
Ort: Sportflugplatz Katowice
Muchowiec, EPKM
Datum: Freitag,
den 12.05 bis Sonntag den 14.05.2006
Für
wen: Piloten und Luftfahrtenthusiasten,
Schwerpunkt UL-s.
Im
Programm:
Flugzeugdisplay,
zahlreiche Shows, Fallschirmspringen sowie das erste Mal
auch ein Ziellandewettbewerb für alle interessierten Piloten
Anflug
aus dem Ausland : Mein
Tipp - fliegen Sie zuerst den internationalen Flughafen
Katowice Pyrzowice EPKT an. Beide Flugplätze sind
etwa 15 NM in der Luftlinie voneinander entfernt. Am
Flughafen Katowice Pyrzowice gibt es sowohl Zollabfertigung
als auch Treibstoff (Avgas). Danach können Sie problemlos
zu dem Flugplatz Katowice
Muchowiec, am Südrand der
Stadt wechseln (etwa 10-15 Min Flug)
Übernachtung: Es
gibt zahlreiche Hotels in der Stadt, welche aufgrund der
Lage des Flugplatzes sehr leicht erreichbar sind (Taxis, öffentliche
Buse). Die Organisatoren helfen auf Wunsch auch bei Vorreservierung.
Benutzen Sie dazu das Anmeldefolmular
für Unterkunft (pdf).
Das ausgefüllte Formular senden Sie per Fax oder per
eMail an die Organisatoren.
Anmeldung
für Aussteller: Benutzen
Sie dazu das Anmeldeformular (pdf). Das
ausgefüllte Formular senden Sie per Fax oder per
eMail an die Organisatoren. Kontakt:
Grupa
Kameko S.A
ul.Lotnisko 1
40-271 Katowice, Polen
Telefon (Englisch): Frau Magda Tymkow +48 (0)32 2052498
Fax: +48 (0)32 20524948
eMail: kamaeko@kamaeko.com.pl
Achtung!
Aussteller der AIR EXPO ZELL! Dank einer
neuen Zusammenarbeit können Sie einen begünstigten
Preis bei der polnischen Messe bekommen, wenn
Sie sich
über AIR
EXPO ZELL, Flugplatz Zell am See GmbH
anmelden. Auskünfte bei Hannes Walcher
Sicherheit
vor Ort: etwa
108 Flugzeuge wurden im Jahr 2005 ausgestellt.
So eine Betriebsamkeit zieht nicht nur Piloten an. Um
entsprechende Sicherheit anzubieten, beauftragen die
Organisatoren jedes Jahr zusätzlich zu dem Flugplatzpersonal
auch eine externe Security Firma, welche für die
Dauer der Messe das Messgelände 24 Stunden pro Tag überwacht.
Unter normalen Vorsichtsmaßnahmen (keine Kameras,
portable GPS etc. am Sitz des offenen Flugzeuges liegen
lassen) kann man mit entsprechender
Sicherheit rechnen.
Wir
fliegen dorthin: am
10. Mai fliegen wir aus Zell am See, Bad Vöslau
und Spitzerberg mehrere Flugzeuge gemeinsam nach
Katowice, wo einige Kollegen diese Gelegenheit
für weitere Abstecher in Polen nutzen.
Am
Sonntag werden wir auch aus Spaß bei dem Ziellandewettbewerb
als österreichische Representation teilnehmen.
Also Freunde, Kollegen und nette Piloten. Wer sich
anschließen
möchte bitte um ein kurzes Mail an: pilot@aviator.at |