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++ "Sicher und mit Freude fliegen" ++
Aviators Bericht vom Flugsicherheitsseminar des ÖKF
in Wiener Neustadt Ost am 30.04. - 01.05.2004
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Österreichisches Kuratorium für Flugsicherheit Programm des Flugsicherheits-Seminar des ÖKF "Sicher und mit Freude fliegen 2004" Bericht von dem ÖKF Flugsicherheitsseminar 2003 "Bin ich ein sicherer Pilot?"
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Richtige Ernährung ist besonders bei langem Flug von großer Bedeutung

Zwei Tage lang haben sich insgesamt acht Vortragende und 23 österreichische Piloten in Wiener Neustadt mit den diversen Aspekten des Themas "Flugsicherheit" auseinander gesetzt. Bereits die Hälfte der Redner kann dabei auf eine Flugerfahrung von etwa 34.000 Flugstunden zurückgreifen. Dass die Organisatoren und Vortragenden durch dieses Seminar nicht reich werden können, wird jedem klar werden, der den Preis von 140,-€ pro Teilnehmer mit der Anzahl der Vortragenden sowie anderen Leistungen vergleicht. Was ist also das Motiv, ein solches Flugsicherheitsseminar bereits zum dritten Mal ins Leben zu rufen? Frau Desimon-Bayer (ÖKF): "Wenn sich auch nur ein Unfall zwischen den Piloten durch ein solches Seminar vermeiden oder ein Menschenleben dadurch retten lässt, ist das uns bereits die Mühe wert."

Eröffnungsrede von Hern Mag. Hackl / ACG
Eröffnungsrede von Hern Mag. Hackl / ACG

" Flugunfälle geschehen nicht, sondern sie werden gemacht." Nach einer kurzen Eröffnungsrede von Herrn Mag. Hackl eröffnete Kpt. Kuen seinen brillianten Vortrag zu dem Thema "Flugunfallstatistik" und zeigte uns, wie man eine trockene Materie auf spannende und berührende Art den "alten Hasen" und auch jüngeren Piloten präsentieren kann.
Die meisten Vorträge über Flugunfälle basieren auf den Daten aus den USA. Kpt. Kuen machte sich jedoch die Mühe, die Unfallstatistiken bezüglich der "Allgemeinen Luftfahrt" in Österreich zusammenzustellen. Besonders interessant war eine Gegenüberstellung von Häufigkeit und Ursachen von Unfällen in der Linienluftfahrt und der "Allgemeinen Luftfahrt" (GA). Die Statistik für die GA in Österreich zeigt zum Beispiel eindeutig, dass ca. 60% der Flugunfälle in der GA während des Reiseflugs passieren, in der Linienfliegerei hingegen ca. 50% während der Phase Approach/Landung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Flugunfalls in der GA statistisch gesehen ca. 60 Mal größer ist als in der Linienfliegerei, was einem Unfall pro ungefähr 100.000 Flugstunden entspricht.

Es wurden die Flugunfalldaten bezüglich der Allgemeinen Luftfahrt in Österreich präsentiert
Es wurden die Flugunfalldaten bezüglich der Allgemeinen Luftfahrt in Österreich präsentiert

Was sind typische Unfallszenarien und wie kann man sie den Piloten auf einprägsame Art und Weise vermitteln?

Auch hier zeigte Kpt. Kuen Sinn für´s Praktische: diverse Folien seiner Präsentation stellten typische Flugunfallszenarien dar, gezeigt als Simulationen im Flugsimulator - entweder aus der Sicht des Piloten im Cockpit oder aus dem Blickpunkt eines Beobachters. Endlich jemand, der nicht nur darüber spricht, sondern gleichzeitig auf begreifliche Art und Weise zeigt, worum es geht. Mit dieser Form der Darstellung hatte niemand die Chance, sich dem Thema zu entziehen oder es für sich als nie zutreffendes Szenario abzutun...

Pilotenfehler - es wird sie immer geben. Was ist der richtige Umgang mit Fehler: persönlich aber auch im Verein?
Welche der möglichen Unfallszenarien wurden hier dargestellt?


Auch diesmal blieb es den Organisatoren nicht erspart, ihre Flexibilität unter Beweis zu stellen, was ihnen auch sehr gut gelang. Der ursprünglich lang vorausgeplante Zeitablauf musste sich der Anpassungen im Linienflugbetrieb und den damit verbundenen Verspätungen beugen. Daher bekamen die Teilnehmer gleich zur Eröffnung des Workshops eine aktualisierte Reihenfolge der Vorträge. Ganz am Rande bemerkt: wie oft passiert es Ihnen, dass der Vortragende noch kurz davor als Pilot in einem Airbus aus Toronto gesessen ist?

die Hälfte der Flugunfälle in Österreich passiert den Piloten zwischen ihrem ersten und fünftem Flugjahr
Wussten Sie, dass die Hälfte der Flugunfälle in Österreich den Piloten zwischen ihrem ersten und fünftem Flugjahr passiert?

Pilot Gert Ulver, von dem hier die Rede ist, gilt unter Kollegen als "Fossil": zwölf Jahre lang war er als Militärpilot tätig und wechselte im Jahr 1979 in die Zivilluftfahrt, wo er seitdem diverse Airbusse fliegt.
Sein Bezug zur "Allgemeinen Luftfahrt" besteht bis heute aus seiner Tätigkeit als Fluglehrer. Sein Beitrag zu dem Seminar war ein Bericht über die bevorstehende Einführung der neuen Bestimmungen (JAR/FCL) für Piloten und Fluglehrer in Österreich. Da noch kein österreichischer Gesetzestext vorhanden ist, basierte sein Vortrag auf dem entsprechenden deutschen Text. Sowohl der Redner als auch die Teilnehmer äußerten berechtigte Zweifel. ob der für die Einführung geplannte Termin vom 1. Jänner 2005 auch tatsächlich haltbar sein wird. Auf jeden Fall bleibt Österreich und Griechenland als Schlusslichter in der Union, was die Einführung der neuen Regel betrifft. Ob das als negativ oder positiv zu bewerten ist hängt vom Sichtpunkt ab.

Die Konzentration war über Stunden ungebrochen.
Die Konzentration war über Stunden ungebrochen.

 

Eine sehr gute Zusammenfassung der Änderungen für Piloten, Fluglehrer und Flugschulen brachte manche Vorteile und Nachteile ans Tageslicht: bessere Chancengleichheit für österreichische Berufspiloten auf dem internationalen Markt, Anhebung der Qualität und bessere Strukturierung der Ausbildung aber auch wie in einem Beispiel gezeigt bis zu 12% höhere finanzielle Aufwände um einen Schein zu bekommen bzw. zu verlängern...

Luftraumstruktur Österreichs - ein altbekanntes Thema in der neuen Auflage:
Luftraumstruktur Österreichs - ein altbekanntes Thema in der neuen Auflage:
neue Luftraumstruktur wurde auch mit den Hintergrunden der Entstehung sehr veranschaulicht erklärt

 

Die Pausen in der Diamond-Kantine galten als eine Vortsetzung der Gespräche
Die Pausen in der Diamond-Kantine galten als eine Vortsetzung der Gespräche

© und Feedback an Autor: Christoph Barszczewski - www.aviator.at, Sitemap


Dieser Beitrag wurde in der korrigierten und ungekürzten Fassung in der Ausgabe 4/2004 des österreichischen Flugmagazins "Skyrevue" veröffentlicht.skyrevue - das österreichische Flugmagazin