 "Never 
                  let an airplane take you somewhere your brain didn´t get 
                  to five minutes earlier."
"Never 
                  let an airplane take you somewhere your brain didn´t get 
                  to five minutes earlier."
                Kenny Hultman, CFI
               
              Am
                       letzten Samstag, den 6.März habe ich die "wheel
                       landing"-Technik 
                genannt auch als Radlandung in Vöslau geübt. Anscheinend
                ist diese Landetechnik in Österreich nicht sehr gut bekannt.
                Hier kurz worum es geht und wann sie angebracht ist.
               
              Die Wetterbedingungen
                   waren am Samstag ideal, um an einer Perfektionierung meiner
                  Roll-  und Landetechniken mit dem Spornradflugzeug zu arbeiten.
                  Aufsetzen  und Durchstarten mit der "main wheel"-Landetechnik
                  war  angesagt. Der vom Turm angesagte Wind, bestätigte
                  meinen  Eindruck: die Richtung 150 Grad, also nur 20 Grad seitlich
                  zur  Bahn; dafür aber mit der Windgeschwindigkeit 20-22
                  Knoten  und in Böen sogar bis 30 KTS. Für den leichten
                  und schwachen  Champ wäre das eindeutig zu viel. Auch
                  mit einem "Husky" wurde ich diese Übungen bei solchem Wind bleiben
                  lassen. Das Problem bei "Husky" ist die Kombination der Faktoren
                  Flächenbelastung und Spannweite, wodurch dieses Flugzeug am
                  Boden auf Seitenwind empfindlicher reagiert als Citabria. Die
                  "Cita" schafft jedoch solche Bedingungen dank dem stärkeren
                  Motor und dem größeren 
                Gewicht ziemlich gut, obwohl dem Piloten dabei kaum Zeit fürs
                 Träumen bleibt. Schon das Rollen allein verlangte von mir
                  volle Konzentration. Was für mich besonders interessant
                  war  folgendes: es war ziemlich kalt, also eigentlich "saukalt" 
                und meine Frau blieb deshalb am Boden und genoss die Beobachtung
                 aus der warmen Stube unseres Flugplatzrestaurants. Da ich nie
                 die Gelegenheit habe, mich selbst bei den Manövern von
                 außen 
                zu beobachten, ist es für mich besonders wertvoll, auch
                ein  Feedback eines strengen und objektiven Beobachters in der
                Person  meiner Frau zu gewinnen. 
              Lustigerweise 
                saß gleich neben ihr eine kleine Runde von lokalen Piloten 
                und tauschte Bemerkungen zu meinen Landungen aus.
              Die erste 
                Landung war eben wie sie war: am besten kommentierte das der eine 
                Beobachter in der Gaststube: "Der will es wirklich wissen." 
                So war es auch: nachdem ich wegen dem Wind um ein paar Knoten 
                zu schnell angeflogen bin, wollte ich auch versuchen, die passende 
                Powerstellung herauszufinden, um im Bodeneffekt frei über 
                der Landebahn zu schweben bzw. um mit der minimalen Sinkgeschwindigkeit 
                das Flugzeug auf die Landebahn zu setzen. Nach ein paar Versuchen 
                hatte ich das geschafft und weil noch genug Landebahn vorhanden 
                war, berührte ich mit dem Hauptradwerk kurz die Landebahn 
                und... los zur nächsten Landung. 
              Die nächsten 
                zwei "Zweipunkt"-Landungen waren perfekt. Der Kommentar 
                meiner Frau: "Ich hatte kaum die Chance zu sehen, wann du 
                wirklich die Landebahn berührt hast." Mein intensives 
                Training mit verschiedenen Flugzeugtypen in den USA unter diversen 
                Bedingungen hat sich also ausbezahlt. Diese Technik ist wirklich 
                sehr nützlich bei Landungen auf einer befestigten Landebahn 
                mit sehr starkem Wind. Der Kommentar aus der Gaststube: "Diesmal 
                war es sehr gut! Sollte man aber mit dem Spornradflugzeug nicht 
                eine Dreipunktlandung machen?". Nein! Es kommt darauf an...
              
                 
                  |  | 
                 
                  | "Main 
                    wheel landing" - hier eine perfekte Ausführung, 
                    präsentiert von einem Bundesheerpiloten während 
                    der "AirPower 2003" in Zeltweg | 
              
               
              Dass die "main 
                wheel landing"-Technik auch in Österreich unter manchen 
                Profis sehr gut bekannt ist, beweist ein Bundesheerpilot, den 
                ich bei einer Landung mit dieser Technik in Zeltweg fotografiert 
                habe. Für die, die es jedoch nicht wissen, ein paar Worte 
                dazu.
               
              Landetechniken
                     mit dem Taildragger: Dreipunkt- oder Radlandung/ Zweipunktlandung
                    ("wheel
                      landing")
              Die Begriffe
                   sind so gut wie selbsterklärend: bei der Dreipunktlandung 
                bringt man das Flugzeug in die Lage, in der das Spornrad und
                das  Hauptradwerk die Landebahn gleichzeitig berühren. Im
                Idealfall  fliegt man so an, dass das Flugzeug sich gerade mit
                dem Hauptwerk und Spornrad gleichzeitig sanft auf dem Boden setzt,
                wenn die Geschwindigkeit etwa der Stallgeschwindigkeitsmarke
                erreicht. Dadurch bleibt das Flugzeug am Boden und man
                erreicht die minimale Rollstrecke. Bei einem Fehler, vor allem
                wenn man dabei zu schnell ist und versucht mit Gewalt das Flugzeug
                zm Landen zu zwingen, hebt das Flugzeug ab und abhängig
                  von den Umständen startet man einfach durch oder man fängt
                   es durch gekonntes Dosieren von Power nach dem anfänglichen
                    Steigen und anschließender Tendenz zu rapidem Sinken
              ab.
              
                Anders bei der Zweipunkt - Landetechnik: die Fluglage
                    beim Aufsetzen entspricht ungefähr der Lage, die das
                    Flugzeug  im Reiseflug mit der Anfluggeschwindigkeit annimmt.
                    Deshalb erfolgt die Bodenberührung mit dem
                     Hauptradwerk,  während der Schwanz noch in der Luft
                     schwebt. Die Landegeschwindigkeit  ist im Allgemeinen etwas
                     höher als bei der Dreipunktlandung 
                  bzw. ist eine minimal höhere Powerstellung notwendig.
                  Wahrscheinlich  höre ich auch deshalb immer wieder von
                  Instruktoren in den  USA, dass sich diese Methode vor allem
                  für Landungen auf 
                  langen und harten Pisten bei starkem und böigem Wind am
                  besten  eignet. Das Flugzeug reagiert besser auf die aerodynamischen
                  Steuerimpulse  und lässt sich somit besser steuern.
                Klingt alles bestens? Es gibt nur drei Dinge zu beachten bei der 
                "wheel" Landung:
 
                Klingt alles bestens? Es gibt nur drei Dinge zu beachten bei der 
                "wheel" Landung:
                1. Mit 72 Zoll Durchmesser ist der Propeller bei der Citabria 
                nicht besonders lang. Wie schaut es aber aus bei diesem Flugzeugtyp, 
                mit dem Sie gerade fliegen? Eine Bodenberührung mit dem Prop 
                ist genau das, was Sie sicher nicht wollen. Ein kleiner Fehler 
                in der Einschätzung, weicher Boden und stark federndes Hauptfahrwerk 
                wie z.B. bei den Cessnas 120 und 140 und die Sache wird kostspielig. 
                Dazu nur eins: Training, Training, Training und zwar mit einem 
                erfahrenen Instruktor. 
                2. Die meisten leichten Spornradflugzeuge verlangen beim Aufsetzen 
                nach dem Reduzieren der Motorleistung mit gleichzeitigem Andrücken 
                am Steuerknüppel bis in die neutrale Stellung oder sogar 
                weiter (typenabhängig). Gerade diese Steuerbewegung ist gegen 
                den "Instinkt" eines "normalen" Piloten und 
                will intensiv geübt werden. Es ist klar: falls Sie zu viel 
                drücken, werden Sie nach einem neuen Prop Ausschau halten 
                müssen; drücken Sie zu wenig, macht Ihr Flugzeug als 
                Folge einen Sprung in die Luft. Vor allem leichte und untermotorisierte 
                Flugzeuge wie der Champ sind da besonders heikel oder solche mit 
                einem stark federnden Radwerk wie die Cessnas 120 und 140.
                3. Übung 
              macht den Meister.
              Zum Schluss: 
                welche Technik ist die beste? Die, die Sie am besten beherrschen. 
                Also erweitern Sie Ihr fliegerisches Repertoire und lernen Sie 
                beide Techniken kennen. Und der Weg dorthin führt... Sie 
                wissen schon... übers Üben, Üben, Üben... 
                
              Noch Fragen? 
                Schicken Sie ein eMail an den Autor: 
                Chris 
                Barszczewski 
                Lesen Sie auch den Bericht über das "Spornrad 
                - Training in den USA"
              Wheeler
                    unbekannt? Noch zum Thema Radlandung mit Spornrad-Flugzeug 
              Wien. 17.04.2006.
                  Wenn man Rudolf trifft, deutet im ersten Moment nichts darauf
                  hin, dass man einen absoluten Spornradfreak vor sich hat. Im
                  Alltag sitz Rudolf auf dem linken Sitz einer Boeing 737 einer
                  der namhaften europäischen Fluglinie und kutschiert die Touristen
                  aus Europa an die anderen Kontinente. Ich lernte jedoch Rudolf
                  zuerst von einer anderen Seite kennen. Wir kamen durch meine
                  Homepage zusammen um dann staunend festzustellen, das wir weltweit
                  die gleichen Spornradbesitzer kennen und somit die gleiche
                  Flugzeuge zum Beispiel in diversen Gegend von USA mieten. 
              Wir trafen uns wieder einmal im Frühling um gemeinsam etwas
                diesmal die Cita nach Wiener Neustadt zu fliegen. Das war mein
                großes Glück. Nach dem Winter mit einem Wetter das ich lieber
                nicht kommentieren wurde, waren meine Spornradlandungen noch
                in Grünen Bereich aber nicht immer perfekt. Genau Rudolf schenkte
                mir mit einem Tipp von seinem ehemaligen Spornrad-Fluglehrer,
                dass für mich das sprichwörtliche Tüpchen über " i" darstellte.
                Bisher glaubte ich, dass die Radlandungen nur dann gut gelingen
                können, wenn man in einem relativ engem Geschwindigkeitsbereich
                beim Aufsetzten bleibt.
              Die
              goldene Regel für mich lautete: 
              Bei Radlandung konstante
                  Fluglage wie im Geradeausflug mit Anfluggeschwindigkeit und
                möglichst geringe Sinkgeschwindigkeit halten. 
              Klingt einfach und mit ein wenig Übung ist es auch! Somit probierte
                ich einmal eine Landung mit der Geschwindigkeit von etwa 80 KTS
                beim Gegenwind von etwa 15 KTS und es funktionierte sehr gut.
                Eine Voraussetzug für solche Landung ist natürlich, dass man
                genug Landebahn zur Verfügung hat, was in diesem Fall mit der
                etwa 1000 Meter langen Bahn in Neustadt West gegeben war. Natürlich
                auch die minimale Sinkgeschwindigkeit ist dabei auch sehr wichtig,
                sonst landet man nach der Bodenberührung sofort wieder in der
                Luft. Ich hatte in der letzten Phase geschätzt um 100 Fuß
                pro Minute der noch weniger. Wichtig war auch das sofortige Nachdrucken
                mit dem Stick und gleichzeitig sanft aber entscheidend Gas wegnehmen
                - genau in dem Moment als ich die Gummis auf dem Boden gespürt
              habe. O.K. Mir hat es geholfen. Es wurde mich freuen wenn es auch hilft. 
              Chris